Donnerstag, 13. November 2014

Der beste Tag unseres Lebens?


Eigentlich wollten wir erst in ein paar Tagen wieder einen ausführlichen Bericht schreiben. Aber nachdem wir am Dienstag einen atemberaubendem Ausflug hatten, mussten wir uns schon eher wieder an den Blog setzen.


Am Montag ging es also für uns los - raus aus Auckland und ab in das Northland. Nach einer Busfahrt von vier Stunden kamen wir in Paihia an. Dieses kleine Örtchen befindet sich in der "Bay of Islands" (zu deutsch: Die Bucht der Inseln). In dieser Kleinstadt direkt am pazifischen Ozean werden wir also die nächsten 3 Tage bleiben. Nachdem wir abends an einem kleinen Barbecue teilnahmen (die Neuseeländer können echt keine Steaks machen…), trafen wir auf 2 sehr nette Schweden mit den wir den Rest des Tages verbrachten. Bei ein paar Bier am Strand und guter Musik kann man schon einmal den Rest der Welt vergessen und den Moment genießen.

Dienstag. 11 November 2014 - 7:10 Uhr. 
Noch wussten wir nicht was heute auf uns zukommen würde - Halb ausgeschlafen begaben wir uns zum Bus, der uns heute zum Cape Reinga (der nördlichste Punkt Neuseelands) bringen sollte. Unser Busfahrer sang uns erstmal zur Einstimmung ein altes Lied der Maori (das sind die Ureinwohner Neuseelands) vor. Die ungewöhnlichen Laute des Mannes waren für uns zwar komisch, dennoch erfreute es uns am frühen Morgen. Unser erster Stopp befand sich mitten im Wald, in dem wir einen 15-minütigen Kauri-Walk begingen. Dies war ein Wanderweg mit übergroßen, massiven und zum Teil mehreren tausend Jahre alte Bäumen, aus dem man sogar Kanus fertigen kann. 
Auf unserem Weg zum Cape Reinga bestaunten wir die wunderschöne Landschaft des Northlands, die sich über weite, grüne Wiesen erstreckte, auf denen größtenteils Kuh- und Schafherden grasten. Angekommen am nördlichsten Punkt des Landes bemerkten wir bei der Eingangspforte sofort die spirituelle Botschaft dieses magischen Ortes. Das Volk der Maori ist davon überzeugt, dass der Geist der Toten sofort nach ihrem Ableben hierher zurückkehrt. Wie waren von diesem malerischen Ort sofort überwältigt.  Zu unserer linken Seite gingen lange Strände sofort in hohe Sanddünen über - Rechts von uns befanden sich steile Klippen, an denen die heranbraußenden Wellen zerschellten. Am Ende des schmalen Weges ragte ein Leuchtturm in die Höhe, gepaart mit einem Wegweiser auf dem die verschiedensten Metropolen der Erde und ihren Entfernungen vermerkt waren. Schon allein diese Eindrücke hätten uns für den Tag ausgereicht - aber es kam noch besser…
Keine halbe Stunde später fuhren wir mit dem Bus eine enge und kurvige Straße hinunter zur "Spirits Bay". Wohl nur wenige Busfahrer hätten den mit Allrad ausgestatteten Bus, der genau so breit war wie die Straße, so problemlos hier runter manövrieren können. Wir nutzten die halbstündige Pause für einen Sprung in die Wellen der einsamen Bucht. Nach einer jumpigen Tanzeinlage am Strand ging es nach einer kurzen Busfahrt aber auch schon weiter zum nächsten Highlight: SANDBOARDEN ! 


Man kann sich das jetzt bestimmt schlecht vorstellen, aber wir kamen von den grünsten Wäldern Neuseelands in eine trockene Wüste. Nachdem sich jeder ein Sandboard aus dem Bus schnappte, ging es auch schon die 30 Meter hohe Düne hinauf (und ja, es war anstrengend…). Von dort oben konnten wir den nächsten unfassbaren Ausblick genießen. Da existierten einfach mal diese zwei Vegetationszonen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, direkt (!) nebeneinander. Wir hörten am Gipfel aufmerksam den Einweisern zu, da man während der Abfahrt bis zu 60 km/h schnell werden kann. Nach der rasanten Abfahrt hatten wir eigentlich nur eins im Sinn: "nochmal !"
Immer wenn man denkt: "Besser kann es doch gar nicht mehr kommen", wird man in Neuseeland eines Besseren belehrt. Noch in Euphorie vom "Sanddünenritt" fuhren wir mit dem Abenteuerbus durch einen flachen Fluss am Rande der Sanddüne, der ins Meer endete. Dort begann der scheinbar endlose und atemberaubende "90 Mile Beach". Eine ganze Stunde lang waren wir auf dem Strand (!) Richtung Süden unterwegs. In der Ferne sah man aus dem Meer einen Felsen ragen, in dem sich ein Loch befand. Keiner der selber vor Ort war, kann sich das vorstellen…


Abends im Hostel angekommen waren wir einfach nur überwältigt von den Eindrücken, die uns dieser Tag beschert hat. Wir hatten alle noch nie so viele sprachlose Momente innerhalb von Stunden erlebt.
Nachdem wir viel nachdachten, stellten wir uns am Ende die Frage: "War das der bisher beste Tag in unserem Leben?"…

Wir hoffen mal nicht, denn in Neuseeland wird man doch immer eines Besseren belehrt ! ;)


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